Gemeinde Frittlingen

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Frittlingen hat nun ein Krisenhandbuch

Frittlingen hat nun ein Krisenhandbuch
Kommune erarbeitet gemeinsam mit Experten der EnBW ein Krisenkonzept

Was tun im Krisenfall? Um dieser Frage nachzugehen und für den Ernstfall gerüstet zu sein, hat ein Arbeitskreis der Gemeinde Frittlingen zusammen mit EnBW-Krisenexperten seit Frühling 2020 verschiedene Bedrohungslagen und Szenarien diskutiert und Lösungsstrategien entwickelt. Die Ergebnisse hat die EnBW in einem individuellen Krisenhandbuch für die Gemeinde Frittlingen festgehalten. Dieses übergab Karsten Lüdke, Kommunalberater der EnBW-Tochtergesellschaft Netze BW, nun im Rathaus offiziell an Bürgermeister Dominic Butz.
Die möglichen negativen Folgen klimatischer Veränderungen haben nicht nur Einfluss auf die natürliche Umwelt, sondern auch auf kritische Infrastrukturen und den ganz normalen Alltag. Von unterschiedlichsten Bedrohungsszenarien wie Hochwasser, Unwetter mit Hagel und Stürmen, Windhosen, anhaltende Stromausfälle und Cyberangriffe kann auch die Gemeinde Frittlingen betroffen werden. Selbst in solchen Situationen muss die Gemeinde handlungsfähig bleiben. Gemäß Artikel 5 des Katastrophenschutzgesetzes steht jede Kommune in der Pflicht ein Notfallmanagement mit Alarm- und Einsatzplänen für ihren Zuständigkeitsbereich zu entwickeln.

„Wir hoffen natürlich, dass Frittlingen von Krisenereignissen verschont bleibt. Ich bin froh, dass wir mit diesem Handbuch nun ein gutes, auf die Gegebenheiten unserer Gemeinde abgestimmtes Arbeitsmittel an der Hand haben, um für Krisenfälle gut gerüstet zu sein, so Bürgermeister Dominic Butz.
„Das Hochwasser in Ahrweiler hat kürzlich gezeigt, dass Wetterextreme auch in Deutschland verehrende Schäden verursachen können“, sagt Karsten Lüdke und ergänzt: „Als Infrastrukturpartner von Städten und Gemeinden bringen wir uns hier gerne mit unserem Knowhow und Fachwissen ein.“

Rund zehn Teilnehmer umfasste das Team um Bürgermeister Butz aus Frittlingen darunter Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, des Bauhofs, der Freiwilligen Feuerwehr und des DRK. Sie erarbeiteten seit Anfang 2020 in gemeinsamen Workshops mit den Fachleuten der EnBW professionelle Abläufe und abgestimmte Konzepte für Bedrohungsszenarien, schwerpunktmäßig für Hochwassersituationen und langanhaltende und flächendeckende Stromausfälle, sogenannte Blackouts aber auch Starkregen. Hierbei wurden auch die Informationen aus den Starkregengefahrenkarten berücksichtigt. Auch während der Corona Pandemie im Jahr 2020 konnte der Stab rund um Bürgermeister Butz in seiner Funktion unterstützen und zeigen, dass das neue Konzept passt. Um bei einem großen Krisenszenario der Fürsorgepflicht für die Bürger*innen gerecht werden zu können, wurden unter anderem die Leintalhalle als Notunterkunft, das Feuerwehrhaus als Krisenraum und auch der Bauhof als wichtige Infrastruktur als besonderes Schutzziele definiert und näher analysiert und untersucht in Bezug auf Notstromversorgung und Autarkie im Krisenfall. Hierzu wurden im Rahmen des Konzepts verschiedene Möglichkeiten geprüft und abgewogen und sind im Moment noch in der Abstimmung.

Das erarbeitete Krisenhandbuch enthält alle wichtigen Informationen, wie beispielsweise die Zusammensetzung des Krisenstabes, Analyse der kritischen Infrastruktur, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie Alarmierungs- und Kriseneinsatzpläne. Es wird ständig weiterentwickelt und an neue Gegebenheiten angepasst.